Âtman
„Selbst“, gemeint ist meistens das höchste Selbst, welches eins ist mit Brahman. Das individuelle Selbst wird im Vedânta als unwirklich angesehen.
Babu
„Herr“, wird hinter den Vornamen gestellt als höfliche Bezeichnung für vornehme Bengalen
Bâbâjî
„ehrwürdiger Vater“, Anrede für Sâdhus, besonders für diejenigen der Râmavat-Gruppe
Bhakta
Gottesverehrer, Gottergebener.
Bhakti
Weg der Hingabe an die ausgewählte persönliche Gottheit (Ishta-Devatâ).
Brahmo-Samâj
„Brahman-Gesellschaft“, Name der von Keshab Chandra Sen angeführten Hindu-Reformbewegung. Ihr Brahman-Konzept entsprach dem christlich-protestantischen Konzept einer formlosen göttlichen Schöpferperson.
Guna
Grundqualitäten der Natur, ein Konzept aus der Sâmkhya-Philosophie, nach der die materielle Natur aus nur drei Grundbausteinen besteht, den drei Gunas Sattva (Klarheit), Rajas (Energie) Tamas (Trägheit). Vorgänge in der Natur, einschließlich menschlicher Denkvorgänge, sind aus dieser Sicht letztendlich nur Reaktionen der Gunas untereinander. Bewusstsein ist jedoch jenseits der Gunas.
Hriday Râm Mukerjee
(1840-1899) Srî Râmakrishnas Neffe, der mit ihm im Dakshineswar-Tempel von 1855-1881 lebte, ihm lange ergeben diente, am Ende aber versuchte, ihn zu bestimmen bis er schließlich Hausverbot im Tempel erhielt.
Jñâna
(Aussprache: Gnjaana) Erkenntnis der eigenen wahren Natur, die eins ist mit dem unbeschreiblichen Göttlichen Urgrund. Etymologisch mit griechisch Gnosis und englisch knowledge verwandt
Jñânî
(Aussprache: Gnjaani) Jemand, der dem Weg der Erkenntnis zur eigenen wahren Natur folgt. Das Hauptwerkzeug ist Viveka, Unterscheidung zwischen dem wahren Selbst und dem Nicht-Selbst, wobei der Strebende alles, was benennbar ist oder Form hat, als Nicht-Selbst zurückweist, um schließlich das unbeschreibliche wahre Selbst zu entdecken.
Kâminî-Kañchana
häufig von Ramakrishna genutzter Ausdruck, fälschlicherweise oft als „Frauen und Gold“ übersetzt. Kâminî, wörtl.: „eine, die so schön ist wie der Gott der Liebe“, ist eine poetische Bezeichnung aus der klassischen Sanskrit-Literatur für eine attraktive junge Frau. Mit Verhaftung an Kâminî meint Ramakrishna wohl bei Männern das Begehren nach einer Kâminî als Partnerin, bei Frauen das Begehren, selbst eine Kâminî zu sein.
Kañchana = „Gold“. Damit meint Ramakrishna wohl die Symbole von Reichtum, Macht, Ruhm, Besonderheit.
Keshab Chandra Sen
(1838-1884) bekanntester indischer Prediger seiner Zeit, einer der Führer des Brahmo-Samaj
Mâyâ
Bezeichnet in der Vedanta-Philosophie das, was der Mensch als Wirklichkeit ansieht, später jedoch als unwirklich einstuft. Mâyâ bezeichnete ursprünglich die Zauberkraft einer Gottheit, mit deren Hilfe sie die Wirklichkeit anders erscheinen lassen konnte, als sie eigentlich ist.
Narendra Nâth Datta
der spätere Swâmî Vivekânanda (1863-1902)
Râkhâl Chandra Ghosh
der spätere Swâmî Brahmânanda (1863-1922), erster Abt des Râmakrishna-Ordens, genannt Râja Mahârâj
Paramahamsa
„Höchster wilder Ganter“, „höchster Schwan“, eine Klasse von Advaita-Anhängern unter den Sâdhus, von der Paramahamsa-Upanishad folgendermaßen beschrieben: Der Paramahamsa trägt weder Wanderstab, Brahmanenlocke, Brahmanenschnur noch Umhang, er fühlt weder Kälte noch Hitze, Freude noch Leid, Ehre noch Verachtung …
Pûri
Wallfahrsort am Golf von Bengalen im indischen Bundesstaat Orissa mit berühmten Jagannâth-Tempel.
Philokalia
Eine u.a. vom Mönch Nikodemos vom Berg Athos herausgegebene Sammlung von Texten 35 verschiedener Meister über das Herzensgebet. 1782 in Venedig auf griechisch erschienen, 1793 in Moskau in kirchenslavischer Übersetzung.
Râmavat
Auf Râmânanda (ca. 1400-1470) zurückgehende asketische Bewegung von Sâdhus und Laien. Râmânanda war in der Guru-Schüler-Linie von Râmânuja, er lehrte Bhakti mit eigenschaftsbetontem Advaita. Die Râmavat-Sâdhus sind traditionelle Rivalen zu den Swâmîs aus Shankaras Orden.
Sâdhu
wörtl. „Guter“, pilgernder Bettelmönch. Bezeichnet im klassischen Sanskrit alle spirituell Strebenden.
Sahib
„Herr, Meister, Chef“, Bezeichnung für Europäer oder europäisierte Inder
Samâdhi
Bewusstseinszustand, in dem die Aufmerksamkeit das individuelle Selbstkonzept loslässt und in dem das höhere Selbst unmittelbar erfahren wird. Zeichen eines echten Samâdhis ist die plötzliche tiefgreifende Reifung der Persönlichkeit.
Samâdhi (Grabstelle)
Grabstellen und Verbrennungsorte von Heiligen werden in Indien mit einem Grabstein gekennzeichnet und „Samâdhi“ genannt — der Tod selbst wird häufig „Mahâsamâdhi“ genannt, die „große Ekstase“. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Sterblichen werden Hindu-Heilige oft begraben statt verbrannt.
Sannyâsî
wörtl. „Alles-niedergelegt-Habender“, Entsager nach vedischer Tradition
Sannyâsa
Gelübde der Entsagung, um in den vierten und damit letzten Lebensabschnitt nach vedischer Tradition einzutreten.
Sattva
Klarheit, Güte, wörtl. „Seins-heit“, eine der drei Basisqualitäten, aus denen nach Auffassung des Sâmkhya die materielle Welt besteht. Sattva ist dafür verantwortlich, dass Materie das Licht das reinen Bewusstseins reflektiert, wodurch im Menschen die Illusion entsteht, ein bewusster psycho-physischer Organismus zu sein.
Sat-Chit-Ânanda, Sein-Bewusstein-Glückseligkeit
Beschreibungsannäherung an das letztlich unbeschreibliche Brahman. Gemeint ist, dass der göttliche Urgrund absolutes, unteilbares Sein-an-sich ist, identisch mit Bewusstsein-an-sich und Glückseligkeit-an-sich.
Starez
Kirchenslavisches Wort, wörtl. „Alter“, Ehrentitel für spirituell erfahrene Mönche, die Laien und Novizen als Seelenführer begleiten.
Yoga
wörtl.: „Verbindung“, gemeint ist das Erleben der Verbindung des individuellen Selbstes mit dem höchsten Selbst, sowie der Weg zu diesem Erleben.

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