Bhagavad-Gita, 16. Kap.: Spirituelle und weltliche Einstellung

Bhagavad-Gita, indische Ausgabe
Indische Ausgabe der Bhagavad-Gita

(Vorläufige Übersetzung, die ab und zu verbessert wird.) Einleitung

Wort-für-Wort grammatische Analyse und Vokabeln des Sanskrittexts:

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Benutzte Hilfsmittel

INHALT: ­Beschreibung der typischen Sichtweise weltlicher Gesinnung und Motivation, die man besser aufgibt

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Om, dem glückverheißenden höchstem Selbst Verneigung.
Hier beginnt das sechzente Kapitel.


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Der Herrliche sprach —

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Furchtlosigkeit, Wesensreinheit, Standhaftigkeit im Yoga der Erkenntnis, Freigebigkeit, Selbstbeherrschung, Gottesverehrung, Selbststudium, Tapas, Aufrichtigkeit, ­­­(16:1)


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… Nichtverletzten, Wahrhaftigkeit, dem Zorn sich nicht hingebend, Verzicht, innerer Friede, üble Nachrede nicht leistend, Anteilnahme mit den Gewordenen, frei sein von aller Begierde, Sanftmütigkeit, Bescheidenheit, Besonnenheit ­­­(16:2)


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… Glanz, Geduld, Entschlossenheit, Reinheit, Wohlwollen, Abwesenheit von Überheblichkeit, all dies entsteht für den zu spirituellem Gedeihen Geborenen, Arjuna. ­­­(16:3)


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Betrug, Frechheit, Überheblichkeit, Wut und Ruppichkeit sowie Unwissen entstehen für den zu weltlichem Gedeihen Geborenen, Arjuna. ­­­(16:4)


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Spirituelles Gedeihen führt zur Befreiung, weltliches wird als zur Verstrickung führend erachtet. Doch klage nicht, du bist zu spirituellem Gedeihen geboren, Arjuna. ­­­(16:5)


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Zwei Werdensimpulse gibt es in dieser Welt, den spirituellen und den weltlichen. Der spirituelle wurde bereits ausführlich besprochen, höre von mir vom weltlichen, Arjuna. ­­­(16:6)


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Weltliche Leute verstehen nicht, was sich nach außen kehren und sich nach innen kehren ist. Weder reine Gesinnung, nobles Verhalten noch [höhere] Wahrheit findet sich bei ihnen. ­­­(16:7)


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Ohne [höhere] Wahrheit, beständigem Wandel unterliegend, ohne Gott sei die Welt, sagen sie. Das Spätere sei aus Vorhergegangenem entstanden, wie anders als aufgrund von Begierde? ­­­(16:8)


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Sie halten an dieser Sichtweise fest, haben ihr inneres Wesen [aus den Augen] verloren, ihre Einsicht ist schwach. Diese Unheilbringer von grausigen Taten gewinnen Macht zur Vernichtung der Lebenswelt. ­­­(16:9)


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Schwer zu befriedigender Lust geben sie sich hin, begleitet von Betrug, Stolz und Rausch. Aus Verwirrung haben sie törichte Gedanken ergriffen und gehen mit unlauteren Vorsätzen ans Werk. ­­­(16:10)


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Sie haben Zuflucht genommen zu einer unabmessbar trüben Betrachtungsweise, deren Essenz der Tod ist. Ihr höchstes Ziel ist der Begierdengenuss. Sie sind zur Schlussfolgerung gekommen, dass das alles sei, um das es geht. ­­­(16:11)


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Von Hunderten Hoffnungs-Schlingen gefesselt, Begierden und Wut völlig ergeben, streben sie zwecks Begierdengenuss danach, durch unredliche Mittel Gewinn anzuhäufen. ­­­(16:12)


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„Dies ist heute von mir erlangt worden, jenes Wunschziel werde ich auch erlangen. Dies hier ist meins und jenes Gut wird auch noch meins werden.“ ­­­(16:13)


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„Jener Rivale wurde von mir geschlagen und die anderen werde ich auch vernichten. Ich bin der Chef, ich bin es, der genießt, ich bin erfolgreich, mächtig und glücklich.“ ­­­(16:14)


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„Ich bin wohlhabend und von edler Herkunft, welch anderer ist mir vergleichbar? Ich werde opfern, spenden, fröhlich sein!“ So reden die durch Unwissenheit Verblendeten. ­­­(16:15)


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Durch zahllose Gedanken verwirrt, vom Netz der Illusion umzingelt, an Genussbefreidigung verhaftet, fallen sie in eine unreine Hölle. ­­­(16:16)


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Von sich selbst eingenommen, störrisch, berauscht vom Stolz auf ihren Besitz, bringen sie Weihehandlungen heuchlerisch da, nur dem Namen nach, entgegen den überlieferten Regeln. ­­­(16:17)


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Dem Ego, der Gewalt, Frechheit, Lust und Wut ergeben, hassen mich diese Missgünstigen im ihrem eigenen und in anderen Körpern. ­­­(16:18)


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Diese abgeneigten verhärteten, niedrigsten der Menschen, diese Unerfreulichen werfe ich bei Wiedergeburten wiederholt in weltliche Familien. ­­­(16:19)


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In weltliche Familie geraten und verblendet von Geburt zu Geburt, erreichen sie mich nicht und gehen dann zum niedrigsten Ziel. ­­­(16:20)


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Dreifach ist dieses Tor zur Hölle, welches das eigene Verderben ist: Lust, Zorn und ebenso Gier. Deshalb sollte man diese Drei aufgeben. ­­­(16:21)


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Ist ein Mensch von diesen drei Pforten der Dunkelheit befreit, Arjuna, führt er sein Leben so, dass es heilsam für ihn ist, und geht dann zum höchsten Ziel. ­­­(16:22)


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Wer die Regeln der Lehrwerke verwirft und nach Gutdünken handelt, der erlangt weder Vollendung, noch Glück, noch das höchste Ziel. ­­­(16:23)


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Deshalb sei die Lehre für dich die Richtschnur bei der Bestimmung, was zu tun und zu lassen sei. Nachdem du weist, was die Regeln der Lehre besagen, bist du würdig, Taten hier auf Erden zu tun. ­­­(16:24)


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Om tat sat. Also lautet in den Upanishaden der Bhagavadgita, der Brahmanwissenschaft, dem Yogalehrbuch, dem Gespräch zwischen Srî Krishna und Arjuna, das sechzehnte Kapitel, genannt Yoga der Unterscheidung zwischen spiritueller und weltlicher Ei­nstellung.

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